Tahiti & Motu Nono

Nur ein Augenblick


Bericht No. 16

Quick Facts

  • Land: Französisch Polynesien
  • Reisezeitraum: 16.03.2020 – 21.03.2020
  • Route:

I. Tahiti Iti
II. Tahiti Nui


I. Tahiti Iti

Ankunft in Französisch Polynesien


Nachdem beim Blick aus dem Flugzeugfenster stundenlang nur das weite Meer zu sehen war, tauchen nun kleine Inseln auf. Wir sind im Landeanflug und die steil aufragenden, mit dichtem Urwald bewachsenen Hänge der beiden Vulkane, die die Insel einst vor Jahrmillionen formten, verstecken sich hinter bauschigen Wolkenbergen. Tahiti ist in Sichtweite und gleichzeitig weit entfernt mitten im Pazifik. Im Umkreis von 4000 km nur Neuseeland, Hawaii und die Osterinseln. Von Deutschland trennen uns ganze 16000 km. Weit-weit weg sozusagen.

Beim Aussteigen schlägt uns feucht-warme Luft entgegen. Julians Wohlfühlklima doch für mich ist es nach der neuseeländischen Frische erst einmal gewöhnungsbedürftig. In der Ankunftshalle werden wir von tahitianischen Musikern empfangen. Während die sanften Klänge normalerweise den Urlaub einläuten, herrscht heute eher angespannte Stimmung. Zwei Ärztinnen kontrollieren die Temperatur jedes Reisenden und fragen nach Krankheitssymptomen. Mit unserem ärtzlichen Zertifikat fühlen wir uns einigermaßen sicher aber wer weiß, ob ich bei diesem Klima nicht tatsächlich eine erhöhte Temperatur habe. Doch zum Glück ist alles unauffällig und in wenigen Minuten passieren wir die Grenzkontrolle.

Wir haben es nach Franzöisch Polynesien geschafft!

In der Hauptstadt Papeete ist einiges los und schnell erfahren wir: heute ist Wahltag. Nach dem Einkauf der Erstversorgung im Carrefour machen wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft im beschaulichen Tahiti Iti – dem kleineren Teil Tahitis. Schnell wird der Trubel auf den Straßen und auch das Tageslicht weniger. Von der Küstenstraße aus sehen wir unseren ersten tahitianischen Sonnenuntergang über dem Meer. In völliger Dunkelheit kommen wir im Punatea Village an und finden einen Zettel des Inhabers mit einer kleinen Zeichnung, die uns den Weg zum Bungalow weist. Die Anlage ist nur schwach beleuchtet und so folgen wir etwas unsicher dem kleinen Pfad, der sich durch die dunkle Gartenanlage windet. Doch auch wenn wir noch nicht genau sehen können wo wir gelandet sind, spricht der satte, tropische Blütenduft, der in der warmen Luft liegt, für sich.

Unser Zimmer ist eher spartanisch eingerichtet und am Morgen ist der Duft leider nicht mehr ganz so betörend, da die Hunde des Besitzers die eigentlich sehr gepflegte Gartenanlage als Toilette benutzen. Und auch in punkto Gastfreundschaft wird uns als Deutschen eher die französische als die polynesische Freundlichkeit entgegengebracht. Aber die Lage und die Natur sind traumhaft und in 5 Tagen geht es für uns sowieso mit dem Inter-Island-Flugpass weiter zu den kleinen Atollen des Inselstaates. Das hoffen wir zumindest – denn, ob der schweizer Tourist auf Fakarava noch andere angesteckt hat, ist noch offen.

Doch im Laufe des Tages kommt die positive Nachricht von Olivia – unserer künftigen Gastgeberin auf Fakarava: zum Glück wurden keine weiteren Personen angesteckt. Gleichzeitig erfahren wir, dass wir mit unserem Ankunftszeitpunkt am Sonntag echt Glück hatten, da alle ab Montag ankommenden Touristen in Quarantäne müssen. Wir fangen an, die lokalen Nachrichten zu verfolgen und finden eine Ankündigung, dass der Verkehr zwischen den Inseln deutlich reduziert werden soll. Auch wenn Olivia davon noch nichts weiß: fliegen wir am Freitag vielleicht doch nicht nach Fakarava?

Unsere Unterkunft auf Tahiti Iti  –  Diese liegt auf dem kleineren und beschaulicheren Teil Tahitis und ist der Ausgangspunkt unserer Erkundungen

Da wir aktuell nicht mehr erfahren können, nutzen wir unsere Zeit, um die Insel zu erkunden. Um die größere der beiden Inseln Tahiti Nui herum führt eine Straße, sodass wir beim Entdecken nicht viel falsch machen können. Doch schon beim Einkauf des Mittagessens, erreichen uns die nächsten Nachrichten. Auf einem Bildschirm läuft die Übertragung aus Frankreich, in der Macron weitreichende Ausgangsbeschränkungen verhängt und dem Virus den Kampf ansagt. Das kann an Französisch Polynesien natürlich nicht spurlos vorbei gehen auch wenn die Lage mit 3 bekannten Fällen bei Weitem nicht so heikel ist wie in Frankreich. Folglich verkündet der Präsident am Abend, dass nur noch Familien und Personen zu Berufszwecken auf die weit verteilten Inseln reisen dürfen. 

So beschließen wir am nächsten Tag zum Flughafen zu fahren und dort direkt nachzufragen, was dies für uns bedeutet. Auf dem Weg dorthin erreicht uns noch eine Nachricht von Olivia: „The tourism officer contacted me, they will propose to any tourist to leave from French Polynesia!“

Wow – das ging schnell! Ausreisen? Doch was heißt „propose“? Ein Vorschlag und damit freiwillig oder vielleicht doch verpflichtend und es hapert nur an der englischen Übersetzung? Mit diesen Gedanken ziehen wir unseren Zettel am Schalter von Air Tahiti und sind nicht die einzigen mit Fragen. Nach langem Warten können wir mit einem Mitarbeiter sprechen und erfahren, dass wir von dem Reiseverbot nicht betroffen sind. Alle mit bereits gebuchten Tickets können die Reise antreten. Auch nach mehrmaligem Nachfragen wie dies zu den Aussagen des Präsidenten passt wird uns versichert, dass dies nur Buchungen betrifft, die nach dem 16. März getätigt wurden und dass es kein Problem mit unserem Flug am Freitag gibt. Verwirrt verlassen wir das kleine Büro und wissen nicht so recht, was wir nun glauben sollen. Es scheint also doch möglich zu sein auf die kleinen Atolle zu kommen. Doch müssen wir, kaum angekommen, vielleicht doch ganz ausreisen? Und was würde uns dort erwarten, falls sich die Lage zuspitzt?

Wir versuchen die verschiedenen Szenarien im Kopf durchzuspielen. So viele unbekannte Variablen und lückenhafte oder widersprüchliche Informationen, die es abzuwägen gilt. Und gleichzeitig die leise Hoffnung, es doch noch auf die Inseln zu schaffen.

Da wir mit unseren Überlegungen ohne neue Informationen nicht weiterkommen, entscheiden wir, erstmal abzuwarten was die kommenden Tage bringen. In zwei Tagen kann viel passieren…

Motu Nono –  Motu heisst „kleine Insel“ auf Polynesisch.  Wohl unser Highlight bei diesem kurzem Trip nach Polynesien.

Doch auch am Mittwochmorgen gibt es nichts Neues und so entschließen wir uns, die kleine Insel Motu Nono, die wir von unserem Strand aus sehen können, per Kayak anzusteuern. Im Gepäck nur das Nötigste: Schnorchel, Wasser, Drohne und Actioncam. Nachdem wir die Brandung überwunden haben, paddeln wir über klares, blaues Wasser. Das schon von weitem so perfekt aussehende und immer näher rückende Inselparadies immer im Blick. Als wir unsere Kajaks an den Strand von Motu Nono ziehen, haben wir das Gefühl auf dem Inbegriff einer kleinen Südseeinsel gelandet zu sein: ein paar Palmen, weißer Sandstrand und ein Korallenriff drumherum. Beim Schnorcheln sehen wir kleine Rifffische und sogar eine Schildkröte. Ein kleiner Vorgeschmack auf die Tauchparadiese der Atolle Französisch Polynesiens.

Mit Salz auf der Haut und Sand zwischen den Zehen müssen wir uns irgendwann schweren Herzens auf den Rückweg begeben. Kurz vor der Ankunft wird es nochmal spannend, denn das Kajak muss ohne zu kentern durch die Brandung der kleinen, mit Steinen abgetrennten Bucht navigiert werden. Julian schafft es auf Anhieb, wahrscheinlich mit dem festen Gedanken an die Drohne im Gepäck. Ich schaue mir die Wellen genau an und mit den Navigationsempfehlungen einiger badender Einheimischer nehme ich eine starke Welle und paddle mit aller Kraft. So trägt mich die Welle zum Glück vorbei an den großen Steinen hinein in das Eingangstor der Bucht. Nach der Ankunft sind wir völlig platt aber zufrieden. Motu Nono haben wir schon ins Herz geschlossen.

Auch wenn die Zeit auf Motu Nono für uns gefühlt still stand – mit dem Handyempfang und der Nachricht von Olivia kommt die Realität schnell zurück: eine Weiterreise auf die Inseln wird vielleicht doch nicht mehr möglich sein und Touristen werden dazu eingeladen, in ihre Heimatländer zurückzukehren. 

Aha, die Touristen werden eingeladen („invited“). Schon dringlicher als „propose“ also vorschlagen, aber eine klare Ansage sieht anders aus. Noch finden wir keine offizielle Mitteilung dazu aber wir fangen an, unsere Optionen zu recherchieren.

Können wir zurück nach Neuseeland oder früher als geplant nach Australien weiterfliegen? Wir finden eine tagesaktuelle Übersicht der Einreisebestimmungen der verschiedenen Länder weltweit und stellen schnell fest, dass diese Länder nicht mal mehr den Transit erlauben. Die Hauptflugroute nach Westen ist damit praktisch abgeschnitten und mit Ausnahme von Indonsien und Thailand haben sich zahlreiche Länder bereits abgeschottet oder sehr strenge Einreisebeschränkungen erlassen. So schnell wie sich das Geschehen gerade entwickelt ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis diese Länder folgen werden. Langsam wird uns klar, dass es uns doch wieder nach Deutschland verschlagen wird.

Am nächsten Morgen fahren wir zum Flughafen, um unser Inselticket zu stornieren. Die Schlange ist diesmal noch länger. Wieder ziehen wir eine Nummer und warten. Dieses Mal wird uns der Inselpass ohne große Widerworte rückerstattet. Ein Glück, dass wir die Reise nicht schon angetreten haben, denn dann wäre der Umtausch nicht mehr möglich gewesen. 

Weiteres Sightseeing fällt erstmal flach. Wir fahren auf direktem Weg zurück zu unserer Unterkunft, um alle bereits gebuchten Unterkünfte zu stornieren und uns um unsere Weiterreise zu kümmern. Das Ganze wird noch dringlicher als unser Gastgeber uns beiläufig informiert, dass er von einem Freund am Flughafen erfahren hat, dass nurnoch bis zum Ende des Monats Flüge von Tahiti aus gehen werden. Ich schaue auf den Kalender. Das sind nurnoch eineinhalb Wochen, um hier wegzukommen!

Wir telefonieren mit dem deutschen Honorarkonsul in der Hauptstadt Papeete dazu, um seine Einschätzung der Lage einzuholen. Er bestätigt das Datum und gibt uns zu verstehen, dass wir schnellstmöglich auf eigene Faust versuchen sollen auszureisen, da er davon ausgeht, dass sich die Lage verschärfen wird.


II. Tahiti Nui

Und mal wieder kommt alles anders als geplant


Auf dem Esstisch unserer Unterkunft verteilt liegen Smartphones, Tablet und Laptop. In allen Suchmaschinen suchen wir Rückflüge nach Deutschland. Von der Airline French Bee haben wir zwar noch nie gehört, aber sie bietet einen Direktflug nach Paris an. Doch als wir ihn buchen wollen, geht dies ins Leere. Beim zweiten Versuch mit AirFrance haben wir mehr Glück und so steht unser Rückflugdatum fest: am Sonntag den 21.03. geht es zurück nach Deutschland.

Für unsere letzten zwei Tage buchen wir eine richtig schicke Unterkunft mit Infinity-Pool und bestem Blick auf die Nachbarinsel Moorea. Jetzt, da der Plan klar ist, können wir die letzten Tage auch wieder genießen. Wir schauen uns die Insel weiter an, beobachten Surfer und Bodyboarder beim Wellenreiten. Als wir uns im Supemarkt noch mit allerhand Leckereien für die letzte beiden Tage eindecken, bemerken wir zum ersten Mal eine angespannte Stimmung unter den ansonsten so entspannten Polynesiern. Noch gibt es zwar das weltweit knappe Toilettenpapier aber die Stimmung ist spürbar verändert.

Gut eingedeckt fahren wir die immer schmaler und kurviger werdende Straße hinauf zu unserer Unterkunft. Erst als die öffentliche Straße endet und wir auf einem Privatweg bis zum Ende fahren, sind wir angekommen. Gut, dass wir dies nicht zu Fuß erklimmen mussten. Belohnt werden wir mit einer atemberaubenden Aussicht. Wir beziehen das stylische Poolhaus und springen erstmal in den Infinity Pool. Auch wenn wir die kleinen Inseln Französisch Polynesiens nicht mehr erreichen können, haben wir nun zumindest einen tollen Ausblick auf die Nachbarinsel Moorea und den weiten Horizont. In den nächsten zwei Tagen machen wir glaub nichts anderes als schwimmen, essen und den Ausblick genießen – gute Wahl!

Und dann wird schon wieder alles durcheinandergeworfen. Zufällig finde ich eine Info, dass unser Flug zusammen mit zwei weiteren Flügen gestrichen und nach hinten verlegt wurde, sodass wir unsere Anschlussflüge in den USA nicht mehr erreichen würden. Wir rufen die Hotline der Airline an. Kein Durchkommen. Ich probiere es über die First Class Hotline und habe Glück. Doch die Mitarbeiterin kann uns keine Alternativplätze anbieten, da alle Flüge bereits ausgebucht und teilweise mehrfach überbucht sind. Die einzige Chance aus ihrer Sicht ist es, heute oder morgen zum Flughafen zu fahren und zu versuchen, mit Stand-by Tickets zu fliegen.

Nach einem halben Nervenzusammenbruch packen wir schnell alle unsere Sachen wieder ein und versuchen unserer Gastgeberin verständlich zu machen, dass wir eventuell heute Abend schon nach Hause fliegen oder doch noch einmal zurückkommen. Das Gleiche versuchen wir unserer Mietwagenfirma zu erklären. Doch die erklärt uns im Gegenzug, dass wir das Auto sowieso stehen lassen müssen, da ab morgen Lockdown ist und sie das Geschäft schließen müssen. Sie telefonieren gerade alle Mieter ab, um die Autos einzusammeln.

In Anbetracht fehlender Mobilität kommt es uns plötzlich weniger verlockend vor, auch nur einen Tag länger zu bleiben und so versuchen wir am Flughafen unser Glück. Es ist 17 Uhr – wir sind früh dran. Der Flug soll erst um 23:15 Uhr gehen. Brav stellen wir uns am Air Tahiti Nui Schalter an, der erst in einer halben Stunde öffnen wird. Eine junge Französin, Teil einer Vierergruppe, interessiert unser Hinweis, dass wir hier bereits warten, herzlich wenig, denn sie klopft einfach so lange an der Tür, bis schließlich eine Mitarbeiterin öffnet. Auf Französisch klagt sie ihr Leid und prompt ist sie im Büro – Tür wieder geschlossen.

Fassungslos stehen wir daneben. Nehmen uns diese vier Franzosen am Ende noch die Plätze weg, obwohl wir früher da waren? Wir nehmen uns an ihr ein Beispiel, klopfen ebenfalls, aber ohne Erfolg. Doch irgendwann geht die Tür auf und die Französin streckt den Kopf heraus, um ihren Freunden etwas zuzurufen. Zum Glück reicht mein Französisch noch aus, um zu verstehen, dass sie sich schonmal an der Check-in Schlange anstellen sollen, da dies die wichtige Schlange sein wird. Spontan lasse ich Julian stehen und stelle mich an – zu meiner Genugtuung vor den Franzosen.  Julian hält weiterhin am Schalter die Stellung, um auch hier nichts zu verpassen. Gut, dass wir zu zweit sind! 

Beim Warten komme ich ins Gespräch mit zwei Amerikanern aus Seattle. Sie haben über die Supermarktkette Costco ihre Reise nach Bora-Bora gebucht. Auch wenn durch die Pauschalreise vieles für sie erledigt wurde, mussten sie trotzdem nachts aufstehen, um als Erste in der Hotline ihres amerikanischen Reiseveranstalters zur Umbuchung anzurufen. So hat sicher jeder in der Schlange seine Erfahrungen gemacht. Und ich freue mich darüber, dass die Amerikaner so zahlreich nach Tahiti fliegen, denn nur durch dieses hohe Touristenaufkommen haben wir jetzt überhaupt noch die Chance, hier wegzukommen. 

Die Sonne geht unter, Stunden vergehen und die Schlange am Check-in wird immer länger. Wir sind froh, uns so früh angestellt zu haben, doch bei dieser Menschenmenge erscheint es unwahrscheinlich, dass tatsächlich noch Plätze für uns frei sein könnten. Wir werden auf eine Nachrückliste eingetragen und stehen tatsächlich auf Platz 1 und 2! Also falls irgendwo im Flieger zwei Plätze frei sein sollten, hätten wir diese! Wir warten bis alle aus der endlos langen Schlange eingecheckt haben und der Check-in geschlossen ist.

Um 22 Uhr werden unsere Namen ausgerufen und wir bekommen endlich die Boardingpässe und gelbe Stand-by Gepäckbänder an unsere Rucksäcke. Auch das macht uns wieder etwas unruhig. Doch dann dürfen wir endlich das Flugzeug betreten und bekommen sogar zwei Plätze nebeneinander. Auch alle vier Franzosen finden noch einen Platz im Flieger. Nie hätte ich gedacht, dass wir so erleichtert aus Französisch Polynesien wegfliegen würden.

In Los Angeles angekommen dann das gleiche Spiel. Schnell das Gepäck holen und schnurstracks zum AirFrance Abflugschalter laufen, um wieder auf die Warteliste zu kommen. Denn nun sind wir zwei Tage früher in L.A. als geplant. Auch hier wieder endlos langes Warten. Was uns optimistisch stimmt ist die Tatsache, dass der gestrige Flug komplett ausgebucht war und 180 Personen auf der Warteliste standen und dass trotzdem alle Nachrücker mitfliegen konnten. De facto gibt es laut dem AirFrance Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt keine Planung mehr, sondern es wird einfach geschaut, wer rechtzeitig am Flughafen ist und so werden die Plätze vergeben.

Wieder haben wir Glück und erhalten unsere Tickets. In knapp elf Stunden gehts nach Paris. Obwohl ein solch langer Flug normalerweise sicher ein Erlebnis wäre, sind wir komplett entspannt. Bald sind wir in Europa, nurnoch einen gefühlten Katzensprung von zu Hause entfernt, so viel kann jetzt nicht mehr passieren. In Paris angekommen, unseren französischen Passierschein in der Tasche, wollen wir nun noch den letzten Flug nach Frankfurt bekommen. Ausgerechnet bei der deutschen Airline Lufthansa gibt es dann Probleme. Für das Umbuchen müssen wir nochmal ordentlich draufzahlen und am Ende sollen wir auch noch für Gepäck bezahlen, dass wir bereits mitgebucht hatten. Ein echtes Kuddelmuddel.

Der Flieger selbst ist fast leer. Die Flugbegleiterinnen verteilen die zu viel kalkulierten Stullen und sichern so unser Abendessen. Die Sonne geht langsam unter und wir landen zu später Stunde am Frankfurter Flughafen. Am Flughafenhotel müssen wir dann erstmal eine Geschäftsadresse angeben, da private Übernachtungen nicht mehr erlaubt sind. Im Fernseher läuft die Videoansprache der Kanzlerin. Ungwöhnliches Format, ungewöhnlich direkte Worte. Das kann noch heiter werden!

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