Kong Lor Höhle & Vientiane
Wir finden ein verstecktes Juwel
Bericht No. 07
Quick Facts
- Land: Laos
- Reisezeitraum: 14.01.2020 – 17.01.2020
- Route:
I. Kong Lor Höhle
Eine lange Anreise zur blauen Lagune
Durch Laos zieht sich ein häufig begangener Touristenpfad mit festen Stopps auf dem Weg. Wir entschließen uns, ein wenig davon abzuweichen und einen Abstecher zur Kong Lor Höhle zu machen.
Vorab ist uns bereits klar, dass der Weg dorthin ein wenig aufwendiger sein würde. Nach einer kurzen Nacht im Guesthouse beim Busbahnhof fängt es am nächsten Morgen beim Ticketschalter schonmal gut an. Das Songthaew ist entgegen der Aussage der Guesthousebesitzerin nicht um 8 Uhr sondern sondern schon um 7 Uhr abgefahren. Um 8:30 Uhr soll aber ein Bus in die gleiche Richtung fahren. Wir nutzen die Wartezeit und gehen erstmal frühstücken. Viel Auswahl gibt es nicht und so fällt die Wahl auf einen lokalen Essensstand am Straßenrand. Zum Glück bekommen wir eine einfache und leckere Hühnerbrühe mit Nudeln ohne die diversen Fleischstücke, die nicht erst seit heute Morgen in der Auslage liegen. Glück gehabt und wir besteigen gut gestärkt den Bus.
Auf dem weiteren Weg tun dies neben den Laoten auch Hühner und ein Motorrad. Auch Schweine sind durchaus mal an Bord. Heute bleiben die Hühner aber allein.
Wir haben zum Glück unsere zwei Sitzplätze eine Etage höher und daran wird nicht gerüttelt. Nicht selbstverständlich in Laos. An einer Kreuzung werden wir rausgelassen und wieder braust der Bus in weniger als 30 Sekunden weiter. Die Helfer müssen ihm häufiger hinterherrennen, da dieser bereits weiterfährt. Hier tickt die laotische Uhr doch recht zackig.
Songthaew – Mit zwei dieser typischen Transportmittel sind wir heute unterwegs.
Wir fragen uns nach einem Anschluss durch und haben Glück. Kurzerhand sitzen wir in einem Songthaew, das auch prompt abfährt. Über eine kurvenreiche Straße schlängeln wir uns die Berge hinauf und werden wieder an einer staubigen Kreuzung rausgelassen. Auch dort steht ein Songthaew bereit und nach kurzer Zeit geht es auf einer staubigen Piste Richtung Kong Lor. Juhu, jetzt nurnoch einen Kilometer mit Gepäck durch die Mittagssonne laufen. Und dann kommen wir nach 7 Stunden endlich an!
Über einen kleinen Holzsteg laufen wir durch einen üppig grünen Garten. Wir erreichen die Terrasse mit Blick auf die Lagune. Nach der anstrengenden Anreise kommt es uns vor wie eine Oase 🙂
Wir beziehen unser kleines Bungalow im SpringRiver Resort und entscheiden spontan eine Nacht länger zu bleiben. So schnell möchten wir hier nicht wieder weg.
Spring River Resort – ein mit viel Liebe geführtes Resort, das für alle Budgets Zimmer anbietet.
Am nächsten Tag erkunden wir mit dem Kajak die blaue Lagune. Diese ist nur für Einheimische und Gäste des Resorts zugänglich. Gespeist wird sie von einer natürlichen Quelle aus der reines Trinkwasser fließt. Die Einheimischen füllen es direkt hier ab, indem sie Kanister neben dem Boot ins Wasser halten.
Die Sonne scheint durch das Wasser und es sieht aus, als würde das Kajak in der Luft schweben. Einfach wunderschön!
Früh am nächsten Morgen geht es mit einem Boot zur Kong Lor Höhle. Schon die Anfahrt ist ein Highlight. Der Fluss dorthin ist naturbelassen, mit zahlreichen Sandbänken und kleinen Inseln. Darauf stehen immer wieder Herden von Wasserbüffeln, die uns mit großen Augen anschauen und gackernde Enten. Wie auf einer Safari. Auch angelegte Gärten sind stellenweise zu erkennen und einige Laoten sieben am Ufer Flusstiere aus dem Wasser.
Die Höhle selbst ist ganze 7km lang und nur zu Beginn beleuchtet. Wir steigen an dem Abschnitt aus und können uns verschiedene Tropfsteine anschauen. Danach gehts im Dunkel weiter. Mit Stirnlampen ausgestattet leuchtet der Fahrer die Höhle ab, um den richtigen Weg zu finden und wir leuchten in alle Richtungen, um die Dimensionen der Höhle zu erahnen. Ich erkenne große Sandbänke und meterhohe Hallen. Manchmal sind die Entfernungen zu weit und der Lichtstrahl geht ins Leere. Auf jeden Fall auch ein bisschen unheimlich.
Nach rund einer Stunde blitzt Tageslicht in die Höhle und grüne Vegetation erwartet uns am Ausgang. Sehr befreiend. Auf der anderen Seite gibt es nicht viel zu sehen. In einiger Entfernung liegen Dörfer, die noch vor wenigen Jahren sehr abgeschieden gelebt haben, da keine Straße dorthin führte. Wir treten die Rückfahrt an und freuen uns nach einer weiteren Stunde Dunkelheit wieder das Tageslicht zu erblicken.
Wieder zurück wird das Bungalow neben uns von einem Pärchen aus Frankfurt bezogen. Guter Tausch nachdem die vorherigen Nachbarn nach nur einer Nacht abgereist waren. Zu viele alte Leute und das Bier zu teuer. Die 20-jährigen Skandinavier hatten sich wohl was anderes vorgestellt 🙂 Mit den Frankfurtern verstehen wir uns gut und verbringen einen schönen Abend.
Der Abschied von diesem idyllischen Ort fällt wirklich schwer. Hier hätten wir es sicher noch länger ausgehalten. Mit einer echten Busverbindung geht es weiter in Laos Hauptstadt – Vientiane.
II. Vientiane
Die vielleicht entspannteste Hauptstadt Südostasiens
In Vientiane machen wir nur einen kurzen Stopp, sind aber positiv überrascht. Die Hauptstadt erscheint uns sehr geordnet – fast kleinstädisch. Beim Schlendern über den Nachtmarkt werden wir nicht konstant angesprochen, sodass ich etwas stöbern kann und einen günstigen Fund mache 🙂
Nach einer ruhigen Nacht brechen wir drei Stunden vor Abflug zum Flughafen auf, um genügend Zeit in der morgendlichen rush hour zu haben. Doch auf den Straßen gähnende Leere.
Nach 10 Minuten sind wir am Flughafen angekommen und das bevor der Check-in Schalter überhaupt öffnet! Wirklich alles sehr entspannt hier.
Die Propellermaschine steigt über die Wolken und wir fliegen gen Norden nach Luang Prabang, der ehemaligen Königsstadt von Laos. Bisher haben wir viel Positives über die Stadt, die den UNESCO Weltkulturerbestatus hat, gehört. Gleichzeitig soll der Tourismus das eigentlich Schützenswerte schon deutlich beeinträchtigen. Wir machen uns ein eigenes Bild und sind schon gespannt.