Quick Facts
-
Jakarta ist die Hauptstadt der Republik Indonesien.
-
Mit 10,04 Millionen Einwohnern (2018) in der eigentlichen Stadt ist sie die größte Stadt Südostasiens
- Reisezeitraum: 27.10. – 29.10.2018
I. Jakarta
Auf nach Indonesien
Die Anreise nach Raja Ampat hält zwei Stopps für uns bereit. Zunächst starten wir mit dem A380 von Frankfurt nach Singapur. Wir haben Glück und dürfen im Obergeschoß mit viel Beinfreiheit in vorderster Reihe sitzen. Nur der Herr ganz außen, der alle alkoholischen Getränke durcheinandertrinkt und die Armlehne blockiert, trübt das Urlaubsgefühl. Da Julian mit ihm den Armlehnen-Kampf ausfechtet, habe ich einen entspannten Flug. Nach schnellem Umstieg in Singapur und Weiterflug erreichen wir Jakarta.
So beginnt unser Abenteuer in Indonesien – die neuen Gerüche beim ersten Verlassen des klimatisierten Flughafengebäudes, der stockende Feierabendverkehr zum Hotel, die Art zu fahren und die zahlreichen Lichter. Natürlich auch der Versuch sich zu orientieren und die neuen Eindrücke der unbekannten Stadt aufzusaugen. Fleißig läuft das Taxameter des offiziellen blue bird Taxis und wir erreichen das Mercure Hotel Jakarta Pantai Indah Kapuk. Der angezeigte recht niedrige Betrag (ca. 55.000 Rp) soll nicht der tatsächliche Betrag sein. Die Verständigung darüber fällt durch mangelnde Englisch-Kenntnisse beim Fahrer und unseren nicht vorhandenen Indonesisch-Kenntnissen schwer. Der Portier des Hotels kommt zur Hilfe. Nach einigem hin und her bestätigt er den höheren Preis, da Flughafensteuer und Maut noch hinzukämen. Naja okay, wir möchten endlich ins schöne Hotel und der Zusatzbetrag ist auch nicht die Welt.


Wir betreten unser Zimmer und das ist wirklich wunderbar. Wir legen unsere Rucksäcke ab, fischen die Badesachen heraus und springen zuallererst in den Pool. Der Urlaub beginnt. Am nächsten Morgen werden wir vom allerleckersten Frühstück überhaupt empfangen. Besonders der schwarze Kokosmilchreis mit geröstetem Sesam steht bei uns hoch im Kurs (siehe Rezept). Der dritte Nachschlag war vielleicht doch etwas viel und so versacken wir kurz nochmal im Bett. Weiße Laken, weiter Ausblick – einfach herrlich.
Doch dann überwiegt die Neugier auf das, was außerhalb der Hotelgrenze passiert. Wir wagen einen weiteren Versuch mit dem blue bird Taxi. Dieses Mal zahlen wir was auf dem Taxameter steht, tanken dafür aber gemeinsam das Taxi und fahren ein paar Umwege. Eine private Stadtrundfahrt sozusagen und es ist einfach spannend, was sich vor dem Taxifenster abspielt.
Wir durchstreifen Jakarta bei schwüler Hitze und staunen nicht schlecht als wir auf dem Fatahillah Square zur Attraktion werden. Eine Gruppe Jugendlicher spricht uns an und wir wimmeln sie zunächst ab. Bloß nicht auf irgendetwas hereinfallen, denke ich. Doch schnell eilt deren Lehrerin herbei und klärt die Situation auf. Die Schüler hätten zur Verbesserung ihrer Englischkenntnisse die Aufgabe, mit Europäern ins Gespräch zu kommen. Als wir einwilligen sammelt sich schnell eine ganze Traube von Schülern um uns herum. Manche zurückhaltend, andere wortgewandt stellen sie die verschiedensten Fragen – vom Lieblingssänger über das Lieblingsessen zum Eindruck über Indonesien.
Indonesien scheint das Selfie-Land schlechthin zu sein. Alle paar Meter kommen weitere Einheimische auf uns zu und möchten ein Foto mit uns machen. Familien, Kinder, Jugendliche – von Selfies mit verschwitzten Europäern kann man scheinbar nicht genug haben. Für uns ist es interessant mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, etwas über sie zu erfahren. Doch nach zahlreichen Fotos in der prallen Sonne verlassen wir mit deutschem Akkordschritt den Platz. Eine interessante Erfahrung, die wir weder von Bali noch von Lombok oder Flores kennen.
Die verschiedenen Inseln Indonesiens sind sehr unterschiedlich. Dies würde uns auch unser nächster Stopp Raja Ampat zeigen. Beim Check-out im Hotel ernten wir bewundernde Blicke der Hotelangestellten als wir unser nächstes Ziel nennen. Bei Raja Ampat beginnen die Augen zu leuchten. Mir wird bewusst welches Glück wir haben an einen solch paradiesischen Ort zu fahren. Ein Ort, der selbst für die meisten Indonesier zu weit entfernt und damit nicht erschwinglich ist.
Für die lange Anreise über Nacht stärken wir uns noch in einem belebten Foodcourt, den uns unser Grab-Taxifahrer (Grab ist ein Taxi-unternehmen wie Uber) zeigt. Bei den frischen Sepia schlagen wir zu. Serviert werden sie in einer Chilikern-Panade. Durch die Schmerzen im gesamten Mund bleibt zunächst nur eine Ahnung des leckeren Geschmacks übrig. Doch mit Abkratzen des schärfsten Teils der Chili kommt ein wirklich leckeres Abendessen durch.
Wir warten am Flughafen und lassen die ersten beiden Tage Revue passieren. Jakarta habe nur schöne Hotels, sonst nichts, hörten wir vorab häufig. Und ja, die Stadt mag nicht die allerschönste sein. Doch die Erlebnisse der vergangenen Tage warfen uns direkt rein in den Urlaub, in das Fremde. Die Neugier ist geweckt und wir freuen uns auf die erste Meeresbrise in Raja Ampat.